
I loved 'Stargate' as an adventure story though I don't believe in 'Ancient Astronauts' ideas à la Däniken. But they're interesting as a sign of the times: With technology and pop culture being all persuasive, it's not surprising that fiction-based beliefs and even new religions develop that incorporate technological concepts (or jargon) and pop culture Jedi stuff like Star Wars
1922, vor genau 100 Jahren fand Howard Carter das Grab von Tutanchamun. Und 1822, also vor 200 Jahren entzifferte Jean-François Champollion die ägyptischen Hieroglyphen. Ein guter Anlass, zurückzublicken, wie der Pyramidenmythos in die Popkultur kam: Eins der besten, unterhaltsamsten Beispiele ist Roland Emmerichs Sci-Fi-Spielfilm Stargate (1994). Jetzt ist auch ein gut gemachtes Hörspiel mit renommierten deutschen Sprechern online. Link ist am Ende des Posts. Stargate ist stark von Ideen der sog. Prä-Astronautik geprägt. Deren berühmtester Vertreter ist wiederum Erich von Däniken. Weniger bekannt aber ebenfalls als Einfluss auf Stargate erkennbar, sind die Bücher von Zecharia Sitchin, bei dem prähistorische Astronauten nicht, wie bei Däniken, Helfer der Menschheit, sondern deren Sklavenhalter waren. Dies ist im Prinzip – Achtung Spoiler! – die Story von Stargate: Die technologiekundigen Herrscher eines fernen Planeten haben vor Jahrtausenden Ägypter von der Erde verschleppt, um sie in den Minen des außerirdischen Planeten Abydos als Sklavenarbeiter auszunutzen. Für den Transport zwischen den Planeten reisten sie nicht mit Raumschiffen, wie es Däniken vorschwebte, sondern mittels sog. Wurmlöchern, deren Eingang und Ausgang am jeweils anderen Ende ein mysteriöses ringförmiges Objekt namens Stargate war. Die ägyptischen Pyramiden sind hingegen nur ein Abbild der außeririschen Monumente auf Abydos
‘Schauen Sie…es sind überall Symbole aufgemalt: Namen, Titel der Besitzer, Listen von Opfergaben. Jedes andere bedeutende architektonische Bauwerk dieser Zeit war mit detaillierten Hieroglyphen bedeckt. Aber in der Pyramide, dem eindrucksvollsten Monument, das je errichtet wurde, sind keine Hieroglyphen! Wann wird die akademische Gemeinschaft endlich die Tatsache anerkennen, dass die Pharaonen der Vierten Dynastie die Große Pyramide nicht erbaut haben?’ (Der junge Archäologe und Linguist Dr. Daniel Jackson spricht bei einer Vorlesung im Hörspiel ‘Stargate’)

Stargate differs from Däniken's ideas in an important way: The interstellar travel in Stargate takes place through a wormhole - which is at least a concept that's consistent with the general theory of relativity - and as such seems slightly more plausible than 'ancient astronauts' traveling lightyears to earth
Während interstellare Reisen, aufgrund von Distanzen vieler Lichtjahre, als so gut wie unmöglich gelten, ist das Wurmloch-Konzept, gemäß der allgemeinen Relativitätstheorie, zumindest nicht völlig auszuschließen. Insofern hat Roland Emmerich mit Stargate eine ziemlich innovative Variante der Prä-Astronautik-These präsentiert. Ich mochte den Film sehr, auch wenn ich gestehen muss, dass ich nicht an Theorien von sog. ‘Ancient Astronauts’ glaube, was u. a. etwas mit dem Fermi-Paradoxon zu tun hat, Devise: ‘Wenn es intelligente Außerirdische gibt, warum sind sie nicht hier?’ Interessant finde ich die den Glauben an Prä-Astronautik jedoch als ein Zeichen der Zeit: In einer Welt, die mittlerweile überwiegend von Technologie und Popkultur geprägt ist – und in der traditionelle Religiösität vielerorts abnimmt – überrascht es kaum, dass neue Herkunftsmythen, und im Laufe der Zeit sogar neue Religionen entstehen, die techno-logische Konzepte und auch Sc-Fi, Fantasy und andere Elemente der Popkultur einbeziehen. ‘Life imitating art’ sagt man. So gibt es beispielsweise tatsächlich eine von den ‘Star Wars’-Filmen inspirierte Religion bzw. Welanschauung namens Jediismus. Gut möglich, dass deren Anhänger die Sache nicht toternst nehmen. Aber dies trifft ja auch auf viele Christen und andere Religionszugehörige zu. Man glaubt nicht unbedingt an alles, aber man wünscht sich vielleicht, dass es wahr wäre. Falls wir niemals mit Außerirdischen Bekanntschaft gemacht haben, oder machen sollten, wünsche ich zumindest gute Unterhaltung beim folgenden Hörspiel
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Das Thema Prä-Astronautik in anderen Filmen und Büchern? Am berühmtesten ist die Szene, im Prinzip der gesamte Erzählstrang des Films ’2001: Odyssee im Weltraum’ (1968), in dem anfangs Vormenschen von einem außerirdischen Objekt zur evolutionären Weiterentwicklung animiert werden. Im selben Jahr erschien auch Dänikens Buch Erinnerungen an die Zukunft (1968). Im Gegensatz zu solchen optimistischen Szenarien, erörtert ‘Ridley Scotts ‘Prometheus’ (2012) düstere Varianten der Prä-Astronautik. Aber die Thematik ist viel älter, wurde schon Ende des 19. Jhr. behandelt, z. B. im Roman ‘Edisons Eroberung des Mars‘ (1898) von Garrett P. Serviss. Er wurde wiederum von H. G. Wells’ ‘Krieg der Welten’ (1897) inspiriert und entwickelte eine Art Hintergrundgeschichte dazu, in der die Aliens die Erde schon vorher, um 7500 v. Chr. besuchten und mitunter den Bau der Pyramiden inspirierten. Das Gesicht der Sphinx von Gizeh erweist sich dabei als das Gesicht des damaligen Expeditionsleiters vom Mars! Aber das Narrativ von einer höheren, als göttlich inter-pretierten Beeinflussung der Menschheit, reicht noch weiter zurück: Zu Mythen von Atlantis…und zur Bibel
Stargate als deutsches Hörspiel von 1995 online Das Hörspiel mit Benjamin Völz (als Archäologe und Linguist Dr. Daniel Jackson), Dagmar Altrichter (als Catherine Langford, die als Kind anwesend war, als das Sternentor 1928 in Giza gefunden wurde, und jetzt zivile Leiterin des geheimen Stargate-Projekts ist), Helmut Gauß (als General West, militärischer Leiter des Stargate-Projekts), Manfred Lehmann (als Col. Jonathan ‘Jack’ O’Neil, der mit Dr. Jackson durch das Stargate reist), Tobias Meister (als Lt. Col. Kawalsky, Unter-befehlshaber von O’Neil). Erzähler: Horst Stark. Hörspielbearbeitung: André Minninger. Spieldauer: 56 Min.
Prä-Astronautik als Thema einer Progrock-LP Das Album ‘Remember the Future‘ (1973) von der Band Nektar ist schon vom Titel her eine Anlehnung an Dänikens Buch ‘Erinnerungen an die Zukunft’ (1968). Der Text des Konzeptalbums handelt von einer außerirdischen Wesenheit namens Bluebird, die einem jungen blinden Erdbewohner, in Form von Visionen, das Wissen von der Vergangenheit und der Zukunft übermittelt
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