1994 BBC radio dramatisation of John le Carré's 'The Russia House' (1989) is online. Above, my paperback edition and DVD of the superb movie adaptation with Sean Connery as Barley Blair - maybe his best ever role - and Michelle Pfeiffer as Katya

Anspruchsvolles Hörspiel von 1994. Link folgt am Ende des Blogposts. Im Foto, meine englische Romanausgabe und DVD mit der exzellenten Verfilmung Das Russlandhaus (1990). Auf dem Cover, die Hauptdarsteller Sean Connery und Michelle Pfeiffer. Die Story spielt in Gorbatschows Zeiten von Glasnost und Perestroika. Westliche Geheimdienste trauen dem Braten nicht, halten alles für eine Show. Sie sind misstrauisch, fast enttäuscht, als sie geheime Dokumente erhalten die darauf hindeuten dass die Sowjetunion aufgrund maroder Waffensysteme kaum noch eine ernsthafte militärische Gefahr darstellt. Im Hörspiel sind viele gute Sprecher, darunter:
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Tom Baker (als Barley – im Film: Sean Connery)
David Healy (als Russell – im Film: Roy Scheider)
Boris Isarov (‘Goethe’ – Klaus Maria Brandauer)
John Rowe (als Ned – im Film: James Fox)
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Westliche Geheimdienste, die in der Story hauptsächlich von einem CIA-Mann namens Russell und einem MI6-Mann namens Ned repräsentiert werden, vermuten dass die Dokumente ein von der Sowjetunion inszenierter Bluff sind. Obwohl, oder gerade weil sie von einem seriösen Informanten stammen, einem sowjetischen Atomphysiker mit dem Decknamen Goethe. Die brisanten Dokumente wurden bei einer Moskauer Buchmesse dem britschen Verleger Bartholomew ‘Barley’ Scott Blair zugespielt. Übermittlerin war eine russische Verlagsangestellte namens Katya Orlova, im Film wundervoll gespielt von Michelle Pfeiffer.
Barley beobachtete das gelegentliche Schwingen der Glastür des Odessa Hotels. Vor dem Eingang des Hotels parkte ein grüner Lada mit eingedrücktem Kühler. Barley schwang als Erkennungszeichen Jane Austens ‘Emma’ vor der Brust. In der anderen Hand hatte er eine knallrote Tragetasche vom Flughafen Heathrow. Es war gut, dass Katja ihn endlich erlöste. Beide erkannten einander im selben Augenblick, während Katja noch durch die Tür geschoben wurde. Barley riss einen Arm hoch und winkte mit Jane Austen. ‘Hallo, ich bin’s. Blair’. Katja lächelte und hob in stummer Übertreibung den Blick zum Himmel, um ihr Zuspätkommen zu entschuldigen. Als sie eine schwarze Locke zurückschob, sah Barley die von Landau erwähnten Ehe- und Verlobungsringe. (Gekürzte Romanpassage, Das Russlandhaus)

A nice detail of the story and movie The Russia House is that it features the house of 'Doctor Zhivago' author Boris Pasternak. The house, above, is a museum and served as film location

Spione von MI6 und CIA versuchen zu ergründen, warum gerade Barley Blair – der bis dato nichts mit Geheimdiensten zu tun hatte – der Empfänger von den russischen Dokumenten war? Es stellt sich heraus dass es etwas mit Barleys Besuch bei der russischen Künstlerkolonie Peredelkino zu tun hat. Dort traf der Verleger bei einem feucht-fröhlichen Abend eine Gruppe von russischen Schriftstellern. Ein schönes Detail der Story ist dass das Treffen im ehemaligen Haus des ‘Doktor Schiwago’ Autors Boris Pasternak stattfindet. Links im Bild ist das Pasternak-Haus, heute ein Museum das auch als ein Drehort, siehe Clip, für den Film diente. Die Geheimdienste überreden Barley, zurück nach Moskau zu gehen um Katya Orlova zu treffen und herauszufinden ob die Dokumente echt sind. Die Story ist im Kern eine Liebesgeschichte von Leuten die in die Wirren zynischer Machtpolitik geraten. Auch für Sean Connery war es vielleicht die beste Rolle die er je spielte. Vor allem weil er hier, nicht zufällig, das genaue Gegenteil von seiner klassischen Bond-Rolle spielt. Barley Blair ist ein liebenswerter, etwas chaotischer Jazzfan und Hobby-Jazzmusiker der findet, dass man manchmal seine eigene Regierung betrügen muss um seinem Land treu zu sein. Mein lieber Herr Gesangsverein! Wem solcher Frevel auch nur ansatzweise schon mal in den Sinn gekommen ist, wird diese Story mögen. Ich wünsche gute Unterhaltung beim Hörspiel, und auch beim Spielfilm den man unbedingt gesehen habe sollte.

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John le Carré: ‘Das Russlandhaus’ als Hörspiel von 1994 online Das BBC-Hörspiel The Russia House. Mit Tom Baker (als Verleger Barley Blair), Valentina Yakunina (als Katya Orlova ), Boris Isarov (als Informant mit Decknamen ’Goethe’), John Rowe (als MI6-Mann Ned), David Healy (CIA-Mann Russell) , Danny Webb (als Niki Landau, dem bei der Buchmesse von Katya die Dokumente für Barley übergeben werden), John Webb (als Walter), Pip Torrens (als Clive), Bruce Boa (als Bob),Simon Treves (als Brock), Mary Chater (als Emma), Jillie Meers (Lady Pandora), David Bannerman (Wicklow), Constantine Gregory (Zapadny), Ravil Isyanov (Yuri), Yuri Stepanov (Chauffeur), Geoffrey McGivern (als O’Mara), Paul Brooke (Wintle), Christopher Fulford (Paddy), Eric Meyers (Cy), Ted Maynard (JP Henziger), Ed Bishop (Brady), Kate Binchy (Miss Coady), Seva Novgoroosev (Nasayan), Mac McDonald (Randy), Richard Marner (Matvey), Andrew Pozhitkov (Sergei), Katya Pozhitkova (Anna). Hier Links für Teil 2 und Teil 3 und Teil 4 und Teil 5 und Teil 6 und Teil 7. Musik: Max Harris. Bearbeitung: Rene Basilico. Regie: John Fawcett Wilson
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Das Russlandhaus und Jazz Hauptfigur Barley Blair spielt Saxophon und liebt Jazz, das kommt im Roman und im Film gut zur Geltung. Im Roman spielt Barley den Klassiker ‘My Funny Valentine‘ und erwähnt die Jazzmusiker Bix Beiderbecke, Louis Armstrong und Lester Young. Im Film, der mit Saxophonist Branford Marsalis rundum einen schönen Soundtrack hat, kommt mehrfach Cole Porters Jazzklassiker ‘What is this Thing Called Love?‘ vor. An anderer Stelle ist ‘The Sheik of Araby‘ zu hören. Last not least, der Song den Sean Connery im obigen Filmclip im Pasternak-Haus auf einem Kamm spielt, ist Ain’t Misbehavin’ von Fats Waller
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Dokumentarfilm über ‘Das Russlandhaus’ Interessante 47 min. Doku über Dreharbeiten in Moskau etc.
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