
Epic BBC radio dramatisation with Benedict Cumberbatch of the Japanese classic 'The Pillow Book' by Sei Shōnagon is online. Adapted as a historical crime drama by Robert Forrest. The Pillow Book also inspired the movie by Peter Greenaway
Aufwendige BBC-Produktion vom Jahr 2010. Inspiriert von den Tagebüchern der japanischen Schriftstellerin und Hofdame Sei Shōnagon (966-1025). Der renommierte Hörspielautor Robert Forrest, mehrfacher Gewinner der Sony Radio Awards, hat den Stoff als historischen Thriller umgesetzt. Wer Werktreue bevorzugt, oder den Stoff zusätzlich als Buch lesen möchte, kann auf Übersetzungen zurückgreifen, wie die erstmals vollständige Übertragung aus dem Japanischen die im Manesse Verlag erschien und gute Kritiken erhielt. Sehr poetisch: ‘Im Frühling liebe ich die Morgendämmerung, wenn das Licht allmählich wiederkehrt, die Umrisse der Berge sich schwach vor dem hellen Himmel abzeichnen…’ Das BBC-Hörspiel, mit Stars wie Benedict Cumberbatch, hat sicherlich einige Hörer inspiriert, die Vorlage kennenzulernen. Der Stoff inspirierte auch Peter Greenaways erotisch angehauchten, in modernen Zeiten spielenden Film Die Bettlektüre (1996), siehe Clip, mit Ewan McGregor und Vivian Wu. Über die Film-musik bekommt das tausend Jahre alte Kopfkissenbuch sogar eine Verbindung zu U2, die einen Song auf dem Soundtrack haben. In der Tat, der gesamte Soundtrack für den Film sollte ursprünglich von Brian Eno und U2 aufgenommen werden. Letztendlich wurde die Musik jedoch unabhängig vom Film als Album namens Original Soundtracks 1 (1995) unter dem Band-Pseudonym ‘Passengers’ veröffentlicht. Was das Hörspiel betrifft, beginnt die im 10. Jahrhundert spielende Story mit einer Reihe besorgniserregender Diebstähle am Hof der japanischen Kaiserin. Die Hofdame Shōnagon wird beauftragt, Leutnant Yukinari bei den Ermittlungen zu helfen. Während die Verbrechen eskalieren, entwickelt sich eine Romanze zwischen Shōnagon und Yukinari, die misstrauisch von Tadanobu, dem Liebhaber der Hofdame, beobachtet wird.
‘Im Sommer sind es die Nächte, besonders die Mondscheinnächte, die es mir angetan haben. Aber selbst die Finsternis hat ihren Reiz, wenn Glühwürmchen in großer Zahl umherschwirren. Wie hübsch der Anblick von einem oder zweien, die sich mit schwachem Glimmen bewegen! Regennächte sind ebenfalls stimmungsvoll. Im Herbst ist es die Abendstunde, wenn die noch kräftige Abendsonne sich immer mehr den Berggipfeln nähert und die Krähen ihren Schlafplätzen zustreben…’ (Sei Shōnagon)
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