Penguin Modern Classics edition of 'And Quiet Flows the Don' (1928) about Don Cossacks during the Russian Revolution and civil war - so detailed that the authorship of Mikhail Sholokhov (1905-1984), who was 23 back then, has been contested

‘Geschmückt ist unser stiller Don mit jungen Witwen. Unser Vater, der Don, hat viele Waisen-kinder. In den Wellen des Dons fließen Tränen von Vätern und Müttern…’ Das  Romanepos, das mit Zeilen eines Volkslied beginnt, könnte Fans von ‘Krieg und Frieden’ und ‘Doktor Schiwago’ gefallen. Im Bild, meine englische Ausgabe ‘And Quiet Flows the Don’ (1928) von Penguin Modern Classics. Der Roman ist als englisches Hörbuch online. Link folgt am Ende des Posts. Der Roman schildert, beginnend im Jahr 1912, das Leben in einem Donkosakendorf durch Jahrzehnte von revolutionären Umwälzungen. Mittelpunkt des Geschehens ist der junge Kosake Grigori, zweit-ältester Sohn der Familie Melechow. Der Roman erzählt mitunter von Grigoris unglücklicher Ehe mit Natalja, und seiner großen, tragischen Liebe zu Aksinja, der Frau seines Dorfnachbarn Stepan Astachow. Als Kavallerist in einem Kosaken-regiment nimmt Grigori am Ersten Weltkrieg teil. Im Russischen Bürgerkrieg wechselt er, getrieben von einem Streben nach Gerechtigkeit und privatem Glück, mehrfach die Seiten, kämpft mal gegen die Rote Armee, mal in ihren Reihen – aber immer für die Sache des Kosakentums. Nach dem endgültigen Sieg der Bolschewiki muss er untertauchen. Als er schließlich in sein Heimatdorf zurückkehrt, ist von seiner Familie nur noch Grigoris kleiner Sohn Mischatka übriggeblieben, und die Welt der Donkosaken ist untergegangen.

‘Er stand vor dem Tor des Vaterhauses und hielt seinen Sohn auf dem Arm. Das war alles, was ihm im Leben geblieben war, alles was ihn noch mit dieser Erde und mit dieser weiten, unter einer kalten Sonne gleißenden Welt verband.’

Neben der Lebensgeschichte von Grigori und anderen Romanfiguren, enthält ‘Der stille Don’ sehr ausgiebige Schilderungen von den Bräuchen und Traditionen, von der Denkweise und Lebensweise der Donkosaken, mit vielen Details über Themen wie Landwirtschaft, Fischfang, Umgang mit Pferden etc. In der Tat, diese enorme Fachkundigkeit war und ist einer der Gründe, warum manche Literaturwissenschaftler anzweifeln, dass Michail Scholochow (1905-1984), der damals erst 23 Jahre alt war, diesen Roman wirklich selber schrieb – oder ob er das Manuskript stattdessen von einem verstorbenen weißgardistischen Offizier namens Fjodor Krjukow (1870-1920) in seinen Besitz gebracht und veröffentlicht hatte? Diese Kontroverse hielt den Roman jedoch nicht davon ab, im Laufe der Jahre zum mehrfach verfilmten und millionenfach verkauften Bestseller zu werden.

 

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Verfilmung online auf Deutsch Auf Youtube ist der Spielfilm ’Der stille Don’ (1957) mit Pjotr Glebow (als Grigori), Sinaida Kirijenko (als Natalja) Alexander Blagowestow (als Stepan Astachow), Elina Bystrizkaja (als Stepans Frau Aksinja), Daniil Iltschenko (Grigoris Vater Pantelei Melechow), Anastassija Filippowa (Grigoris Mutter Iljinitschna), Nikolai Smirnow (Grigoris Bruder Pjotr), Alexander Schatow (General Nikolai Alexejewitsch Listnizki), Igor Dmitrijew (als sein Sohn Jewgeni), Wiljam Schatunowski (als Schlosser und Bol­sche­wik Osip Stockmann) Boris Nowikow (als Mitka Korschunow, Sohn von Miron und Maria), Jelena Maximowa (als Michail Koschewois Mutter) u. a. Hier Teil 2 und Teil 3. Drehbuch & Regie: Sergei Gerassimow

Wussten Sie schon? Das Lied Sag mir, wo die Blumen sind, mitunter von Marlene Dietrich, Juliane Werding und Pete Seeger gesungen, beruht auf dem Donkosaken-Lied Koloda Duda im Roman ‘Der stille Don’

Roman als englisches Hörbuch online Die Lesung Teil 1 (Peace) des 4-teiligen Romans. Hier Teil 2 (War) und Teile 3 & 4 (‘Revolution’ & ‘Civil War’). Gesamtdauer ca. 20 St. 32 Minuten

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