It's the birthday of crime writer Agatha Christie (1890 - 1976). We looked into her Autobiography (1977), an excellent read

Ich schátze, selbst Leser die keine besonderen Krimi-Fans sind, werden die Autobiografie von Agatha Christie, deren Geburtstag heute ist, interessant und überraschend finden. Christie schreibt privat in einem ganz anderen Stil als man es aus ihren Krimis gewohnt ist. Die Autobiografie, links im Bild meine englische Ausgabe, wirkt sehr offenherzig und persönlich. Ihr Ton ist überhaupt nicht gestelzt oder vorsichtig formuliert sondern sehr direkt, und die Dame hat Meinungen und Kommentare zu erstaunlich vielen Themen außerhalb der Schriftstellerei. Was wohl daran liegt dass sie, im Gegesatzt zu vielen heutigen Autoren, die in einer Medienwelt leben und für eine Medienwelt schreiben, auch jenseits der Schreiberei ein ereignisreiches Leben hatte. Seien es ihre archäologischen Expeditionen im Irak, ihr Interesse an Gartenbau oder ihre Bekanntschaften mit Leuten wie Graham Greene, Rudyard Kipling und Henry James. Agatha hatte in ihrer Kindheit und Jugend gerne Charles Dickens gelesen und später schätzte sie Autorinnen wie Elizabeth Bowen und Muriel Spark. Christie liebte Opernmusik, in der Tat, ihr erster Ehemann machte ihr den Heiratsantrag bei einem Wagner-Konzert im Pavillion ihrer Heimatstadt Torquay. Die an der Südküste Englands gelegene Stadt Torquay und ihre Umgebung ist auch ein guter Tipp um auf den Spuren der Autorin zu wandeln und gleichzeitig einen schönen Urlaub in einer von Englands schönsten und sonnigsten Regionen zu verbringen.

We love the detective genre, but that's just one facet of a very smart, well travelled lady with a whole range of interests

Torquay hat selbst heute noch viel von seinem Belle Époque Stil aus den Zeiten von König Edward II. um die Jahrhundertwende, und es ist natürlich einer der faszinierenden Aspekte von Christies Romanen dass sie in vieler Hinsicht ein vergangenes Zeitalter repräsentieren - seien es frühe Werke wie Das fehlende Glied in der Kette, das Christie schon 1916 begonnen hatte, oder spätere Klassiker aus den 40er, 50er und 60er Jahren. Links im Bild, Fotos der Autobiografie, die Agatha im frühen 20. Jahrhundert zeigen. Im Torquay Museum gibt es eine permanente Agatha Christie Exhibition mit vielen Fotos und Artefakten die eine Verbindung zur Autorin haben. An den Promenaden und auf dem Princess Pier von Torquay ging Agatha als Kind Rollschuh fahren, und am Strand von Beacon Cove wäre sie fast ertrunken. Die heutige Stadthalle von Torquay war im 1. Weltkrieg das Krankenhaus vom Roten Kreuz, wo Agatha als Krankenschwester arbeitete und zum ersten Mal mit Medikamenten und Giften zu tun bekam die sie später in Mordfällen ihrer Romane einbaute. Sehenswürdigkeiten wie die Höhlen von Torquays Kents Cavern bekamen Rollen in Krimis wie Der Mann im braunen Anzug, in Torquays Grand Hotel verbrachte Agatha ihre Flitterwochen. Torquays Imperial Hotel, in dem Christie öfters Dinner Partys besuchte, erscheint als das Majestic in ihrem Roman Das Haus an der Düne, und Torquays Princess Gardens tauchen in dem Klassiker Die Morde des Herrn ABC (1936) auf. Auch etwas außerhalb von Torquay gibt es Orte mit einer Christie-Connection, wie die Oldway Mansion in Paignton, wo Agatha zu Tanzbällen ging. Hercule Poirot fährt in den obengenannten ABC-Morden auf dem Zug der Paignton & Dartmouth Steam Railway, entlang der idyllischen Küste um Torquay, und diese Fahrt kann man als Tourist heute noch unternehmen. Ein Ort der Agatha Christie, wie sie in ihrer Autobiografie beschreibt, sehr viel bedeutete, war ihr Ferienhaus Greenway an der Mündung des Flusses Dart. Hier verbrachte sie, als sie später arbeitsbedingt in London lebte, viele lange Sommer. Das Anwesen Greenway liegt etwa 10 km außerhalb von Torquay und ist von allen Orten in und um Torquay mein Top-Besuchstipp auf den Spuren von Agatha Christie.

 

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