The birthday of the poet Sylvia Plath (1932-1963). We check out a music adaption of a poem, a homage from a Finnish rock star and the film with Gwyneth Paltrow & Daniel Craig

Es ist der Geburtstag der amerikanischen Dichterin und Romanautorin Sylvia Plath (1932-1963). Sie starb mit 30 Jahren, wurde durch den posthum veröffentlichten Roman Die Glasglocke (1963) und den Gedichtband Ariel (1965) berühmt. Die Tatsache dass sie Selbstmord beging, hat sicher dazu beigetragen dass sich viele Menschen für ihr Leben und ihr Werk interessieren, vielleicht weil man als Leser nach Hinweisen und Erklärungen sucht. Aber auch ohne diesen Blickwinkel wirkt ihr Schreibstil auf interessante Weise modern, unverschnörkelt und tiefschürfend. Nachfolgend, Info über einen starken Spielfilm in dem neben Gwyneth Paltrow auch Bond-Darsteller Daniel Craig mitspielt. Und ein Clip von einem ihrer Gedichte das auf schöne Weise mit Musik vertont wurde.

 

Gedicht: Sylvia Plath, 1953
Vertonung: Pascal Maumejean & Zun Hoang

“I shut my eyes and all the world drops dead;
I lift my lids and all is born again.
(I think I made you up inside my head.)
.
The stars go waltzing out in blue and red,
And arbitrary blackness gallops in:
I shut my eyes and all the world drops dead.
.

A superb performance from Gwyneth Paltrow in the role of Sylvia. See trailer below. Her husband, Britisch poet Ted Hughes (1930-1998), played by Daniel Craig, pre-Bond

I dreamed that you bewitched me into bed
Sung me moon-struck, kissed me quite insane.
(I think I made you up inside my head.)
.
God topples from the sky, hell’s fires fade:
Exit seraphim and Satan’s men:
I shut my eyes and all the world drops dead.
.
I fancied you’d return the way you said,
But I grow old and I forget your name.
(I think I made you up inside my head.)
.
I should have loved a thunderbird instead;
At least when spring comes they roar back again.
I shut my eyes and all the world drops dead.
(I think I made you up inside my head.)”
.
.

Der Text im Überblick zeigt dass die in Klammern gesetzte und somit distanziert wirkende Zeile ”I think I made you up inside my head ” (”Ich glaube, ich habe dich in meinem Kopf erfunden”) viermal auftaucht und die Frage bekräftigt, ob die Person der im Gedicht nachgetrauert wird, vielleicht nur eine Erfindung der Autorin war. Diese Unsicherheit über die Realität ist eher sprichwörtlich als metaphorisch gemeint. Zu den Problemen mit denen Sylvia Plath aufgrund ihrer langjährigen klinischen Depressionen zu kämpfen hatte, gehörte etappenweise Realitätsverlust. Hiermit bekommt auch der Titel des Liebeslieds vom Mad Girl, vom verrückten Mädchen, eine Signifikanz jenseits des umgangssprachlichen Gebrauchs des Wortes im Sinne von abgefahren oder exzentrisch. Auch der Titel ihres Romans The Bell Jar (1963), siehe obiges Foto, bezieht sich auf Sylvia Plaths Gefühl, manchmal völlig entfremdet oder isoliert von ihrer Umwelt zu sein, wie unter einer Glasglocke – so lautet auch der deutsche Romantitel. Dass sie so offen über ihre Situation schrieb, ist einer der Gründe warum Sylvia Plath im Laufe der Jahrzehnte so viele Leser gewonnen hat. Sie hat dazu beigetragen das Stigma abzubauen mit dem psychische Krankheiten behaftet sind. Darüber hinaus empfand ich weder ihre Gedichte noch den Roman bedrückend, sondern interessant, clever und mit trockenem Humor geschrieben. Auch der biografische Spielfilm Sylvia (2003) mit Gwyneth Paltrow in der Titelrolle ist gut gemacht. Oben unsere DVD vom Film. Er handelt von Sylvia Plaths turbulenter Beziehung mit ihrem Ehemann Ted Hughes (gespielt von Daniel Craig), der ebenfalls ein Dichter war. Der mittlerweile verstorbene Ted Hughes (1930-1998) ist in England gut bekannt, in Deutschland weniger. Der Film hat unvermeidlicherweise ein trauriges Ende, aber davor viele schöne Passagen an idyllischen Drehorten wie Cambridge in denen das Leben der beiden Dichter in den 50er und frühen 60er Jahren gezeigt wird.

 

Ads by Google

 

 

Biografischer Spielfilm Ein Trailer für den Spielfilm Sylvia (2003) mit Gwyneth Paltrow & Daniel Craig. Nur in englischer Originalfassung erhältlich, aber mit positiven Rezensionen beim deutschen Amazon

Radio-Dokumentationen Deutschlandradio-Sendung von 2021 über Sylvia Plaths Roman ‘Die Glasglocke’ (1963) und eine BBC-Sendung von 2015 über Plath, mit Interview-Ausschnitten und Lesungen ihrer Gedichte

Mehr Musik mit Verbindung zu Sylvia Plath  Starkes Lied der finnischen Rockmusikerin Anna Eriksson

Sylvia Plaths Roman ‘Die Glasglocke’ als englisches Hörbuch online Die Lesung von Maggie Gyllenhaal

Könnte Sie auch interessieren Carlos Ruiz Zafón: ’Der Schatten des Windes‘ als WDR-Hörspiel online

Des Weiteren Jostein Gaarder: ‘Sofies Welt‘ als SWR / MDR-Hörspiel vom Jahr 1995 online

Geheimtipp Peter Høeg: ‘Fräulein Smillas Gespür für Schnee’ als NDR-Hörspiel online

Klassiker Emily Brontë: ‘Sturmhöhe’ als NDR/SWR-Hörspiel vom Jahr 2012 online

Apropos Goethe: ‘Die Wahlverwandtschaften‘ als Hörspiel vom Jahr 1974 online

Kultig Tom Stoppard: ‘Darkside‘: Hörspiel um Pink Floyd LP-Klassiker online

Mehr Thomas Mann: ‘Der Tod in Venedig’ als BBC und NDR-Hörspiel

Und John le Carré: ‘Die Libelle‘ als SWR-Hörspiel von 1992 online

Avenita Kulturmagazin