The Mousetrap: Agatha Christie's theatre play started 1952 with Richard Attenborough. For the 60th anniversary in 2012, there was a special performance with Patrick Stewart, Hugh Bonneville, Julie Walters and other stars. What a classic. We checked what Christie writes about it in her autobiography

Agatha Christies Theaterstück ’The Mousetrap’ ist 70 Jahre alt und läuft immer noch. Es begann 1952 mit Stars wie Richard Attenborough und zum 60. Jubiläum gab es eine sogar spezielle Aufführung mit Patrick Stewart, Julie Walters und dem Downton Abbey Schauspieler Hugh Bonneville. Die Mausefalle, so der deutsche Name, ist ein starkes Whodunnit mit einem sehr überraschenden Ende. Hier sind klassische Agatha Christie Elemente wie das junge Ehepaar in ihrem abgelegenen Gasthaus auf dem Lande, eine Reihe von Gästen die eintrudeln während draußen eine Schneesturm tobt und dafür sorgt dass das Mordopfer und die Verdächtigen prächtig eingeschlossen sind. Bei Agatha Christie gibt es typischerweise auch Verbindungen zu düsteren Begebenheiten in der Vergangenheit, die durch den Fall ans Licht kommen. Das Stück ist ein Tipp für Krimi-Fans die London besuchen, es wird acht mal pro Woche im St Martin’s Theatre in Londons West End aufgeführt. Nach jeder Vorstellung, und es sind mittlerweile über 25.000, wird man gebeten, die Auflösung nicht weiterzuerzählen. Daran scheinen sich Leute weitgehend zu halten, obwohl ich einmal in den 80er Jahren in irgendeiner punkigen Musikzeitschrift tatsächlich mal las wer’s war und es seitdem nie wieder vergessen konnte. Never mind the Spaßverderber!

Drei Mäuslein blind, sieh mal, wie schnell sie
hinter des Bäuerleins Frau her sind,
Die hackte den Schwanz ihnen ab geschwind,
Hast du sowas schon mal geseh’n mein Kind,
Wie drei Mäuslein blind?
(Englischer Kinderreim)
Das Stück funktioniert auch so, denn es ist clever konstruiert und manch einer schaut es sich mehrmals an. Im Wiki-Eintrag steht, im Namen der Wissenschaft, übrigens auch die Lösung. Ich las in Christies Autobiografie dass sie damals einen Anruf vom BBC bekam und gefragt wurde, ob sie ein kurzes Radiohörspiel schreiben könnte. Es ging um ein Programm das mit Queen Mary, also Maria von Teck, der Großmutter von Queen Elizabeth II. zu tun hatte. Queen Mary mochte die Krimi-Autorin und hatte sich etwas von ihr gewünscht. Es bestand allerdings Zeitdruck und Christie schrieb nur einen 20 Minuten langen Radiosketch namens Three Blind Mice. Der Name bezieht sich auf einen Kinderreim der übrigens auch im späteren Stück The Mousetrap eine Rolle spielt. Christie bekam danach aber Lust, das Stück zu einem dreiteiligen Thriller zu erweitern, dabei jedoch die Basis der Geschichte beizubehalten. Die Tatsache dass sie auf diese Weise den Kern des Stücks systematisch mit weiteren Figuren und mehr Hintergrundgeschichte ausfüllen konnte, ermöglichte ihr eine sehr ausgefeilte Konstruktion: ‘It was all there in proportion from the first. That made for good construction‘, schreibt sie in dem Buch Agatha Christie. An Autobiography (1977). Da hatte die Dame recht, aber selbst sie war überrascht, wie erfolgreich The Mousetrap wurde. Ich wünsche gute Unterhaltung beim Hörspiel.

 

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Agatha Christie: ‘Die Mausefalle’ als BR-Hörspiel von 1958 online  Das Hörspiel mit dem ursprünglichen Titel Fuchsjagd, mit Robert Graf (als Sergeant Trotter), Ilse Petri (als Mollie Ralston), John Paul Harding (als Giles Ralston), Peter Vogel (als Christopher Wren), Lina Carstens (als Mrs Boyle), Wolf Ackva (als Major Metcalf), Elenore Noelle (als Miss Casewell), Hans Magel (als Mr Paravioni), Kurt Ludwig (Sprecher), Ernst Höchstätter (Ansager). Musik: Joachim Faber. Bearbeitung & Regie: Willy Purucker. Bayerischer Rundfunk

Wussten Sie schon? Bei der Premiere der Mausefalle 1952 wurde der Detektiv Sergeant Trotter von dem damals 29-jährigen Richard Attenborough (1923-2014) gespielt, der neben vielen prominenten Filmrollen auch zum Regisseur, Produzent und mehrfachen Oscar-Preisträger für Filme wie ‘Ghandi’ (1982) wurde

Radiofeature Die Deutschlandfunk-Sendung ’70 Jahre Mausefalle’ vom Jahr 2022. Von Imke Köhler

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