
The 1997 BBC radio dramatisation of 'Bell, Book and Candle', is online. Based on a theatre play, it became famous as a 1958 movie adaptation with Kim Novak as the witch who puts a love spell on a very straight guy, played by James Stewart
Die Verfilmung mit dem Originaltitel Bell, Book and Candle (1958) ist ziemlich bekannt, wenn auch nicht so ikonisch wie Vertigo – Aus dem Reich der Toten (1958), in dem ebenfalls Kim Novak und James Stewart die Hauptrollen spielten. Der Titel Meine Braut ist übersinnlich bezieht sich darauf dass Kim Novak eine Hexe ist die sich in einen normalsterblichen Mann verliebt, oder zumindest ausprobiert, sich zu verlieben. Denn eigentlich vermeiden Hexen das, weil sie dadurch ihre magischen Kräfte verlieren. Filme über Hexen sind meistens entweder Horrorfilme, wie Rosemarys Baby (1968) oder Romantische Komödien wie die TV-Serien Verliebt in eine Hexe (1964) oder Bezaubernde Jeanie (1965). ‘Meine Braut ist übersinnlich’ gehört zur letztgenannten Kategorie. Wobei man den Eindruck bekommt dass der Autor John Van Druten, der das Theaterstück schrieb auf dem der Film beruht, sich ziemlich tief mit dem Thema von modernen Hexenkulten beschäftigte. In der Story ist die Rede von coven, oder Hexenzirkeln, die im New York der Moderne ihre Treffpunkte haben, z. B. in einem Jazz-Keller namens The Zodiac Club. Die Hexe Gillian Holroyd, gespielt von Novak, hat eine Katze die sie als Medium in ihren Beschwörungen verwendet. Zum Beispiel als sie den ahnungslosen Mr Henderson, gespielt von James Stewart, so verzaubert dass er sich Hals über Kopf in sie verliebt. Das tut sie anfangs hauptsächlich um der Frau eins auszuwischen die Henderson am nächsten Tag heiraten will. Hier ein Film-Clip von der Szene.
Während James Stewart auf dem Sofa seinen Smalltalk vor sich hinredet, starrt Kim Novak – mit ihrem Kater Pyewacket auf dem Schoß – Stewart an und summt eine Melodie dabei. Als James Stewart dann das Apartment verlassen will, dreht er sich vorher nochmal um und fragt Kim Novak: Diese Melodie die du summst, was ist das? Novak: Nur etwas das ich Pyewacket gelegentlich vorsinge. Stewart nähert sich Novak langsam und küsst sie dann. Dann scheint ein Zeitsprung stattzufinden,denn danach sehen wir die beiden auf dem Aussichtspunkt auf dem Dach des Flatiron Buildings, und Stewart sagt zu ihr: Sag etwas, ich möchte deine Stimme nochmal hören. Novak: Gefällt dir meine Stimme? Stewart: Mir gefällt alles an dir, weißt du das jetzt nicht? Novak: Du hast es mir auf charmante Weise gezeigt.

Who carried on their shoulder a Siamese cat? Apparently, writer John Van Druten originally planned the story as a serious look at modern witchcraft - maybe in the vein of The Wicker Man (1973)? - but eventually opted for a romantic comedy
Ihr siamesischer Kater heißt im Film Pyewacket, ein Name der aus den Aufzeichnungen des berüchtigten Hexen-Inquisitors Matthew Hopkins aus dem 17. Jahrhundert stammt. Die Story von Bell, Book and Candle spielt zur Weihnachtszeit, und der englische Titel bezieht sich auf ein altes katholisches Exkommunikations-Ritual, bei dem eine Glocke, eine Bibel und eine Kerze verwendet wurden. Auch die Figur des Sachbuchautors Sidney Redlitch, der für ein Buch über moderne Hexen recherchiert – und hofft dass der Verleger Shep Henderson es veröffentlichen wird – deutet darauf hin dass die Story ursprünglich einen ernsteren Ton hatte, was in der Tat von John Van Druten bestätigt wurde. Im Endeffekt machte er jedoch eine Liebeskomödie aus dem Stoff, dessen springender Punkt ist dass zwei sehr gegensetzliche Leute – ein altmodischer Mann und eine alternativ angehauchte Frau die einen Laden mit präkolumbischer Kunst betreibt – alle möglichen Hürden überwinden um zueinander zu finden. Vielleicht ein letztes Mal. Denn im Vergleich zur 25-jährigen Novak, wirkt der 50-jährige Hutträger James Stewart hier schon wie ein Mann aus einem vergangenen Zeitalter. Die Beatnik-Szene, wie sie im Zodiac Club dargestellt wird, sollte bald das Zepter übernehmen. Im echten Leben sowie in Hollywood. Schon zehn Jahre später drehte man Filme wie Easy Rider. Aber ‘Meine Braut…’ funktioniert auch als Hörspiel gut, vielleicht weil es auf einem Theaterstück beruht. Es gefällt mir fast besser als der Film, der für mich ein, zwei Schwächen hat, z. B. dass Jack Lemon als Gillians Bruder hier übertrieben schauspielert, zu aufgedreht für die Rolle wirkt. Das folgende Hörspiel, das die Handlung von New York nach London verlegt, einen guten Soundtrack mit mit spacigen Klängen von Geige, Klarinette und Piano. Und Pyewacket wird von echten Katzen dargestellt.
‘Meine Braut ist übersinnlich’ als Hörspiel online Das BBC-Hörspiel Bell, Book and Candle. Mit Beatie Edney (als junge Hexe und Ladenbesitzerin Gillian ‘Gil’ Holroyd), Ann Beach (ihre Tante Queenie, ebenfalls Hexe), Nicholas Boulton (Gils Bruder Nicky Holroyd, der ebenfalls Hexenkunst praktiziert), Michael N Harbour (als Autor Sidney Redlitch, der für ein Buch über moderne Hexen recherchiert), Stephen Moore (als Verleger Anthony ‘Tony’ Henderson – im Film von James Stewart gespielt und Shepherd ‘Shep’ Henderson genannt), Twiglet, Midge & Bonaparte (als Pyewacket der Kater), Mia Soteriou (Musik), Merlin Shepherd (Klarinette) Brent Snell (Geige). Bearbeitung & Regie: Ned Chaillet. Produktion von 1997
Radio-Dokumentation Ein SRF-Feature von 2015 über die Hexe in der Popkultur (2015) von Mariel Kreis. AutorIn: Dania Sulzer, Kaa Linder, Moderation: Bernard Senn, Redaktion: Dagmar Walser. Länge 9:30 Min
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