
Singer and songwriter Robert Plant is 75 years old this year. I actually prefer him as an older and (probably) wiser man. Kind of a pilgrim. To me he even looks cooler now than in Zeppelin days. The quality of his solo career has kept on surprising me
Zum diesjährigen 75. Geburtstag von Robert Plant ist ein deutsches Radiofeature vom NDR (57 min.) mit Musik und Storys online. Link folgt. Das englische Hörbuch ist ebenfalls gut. Paul Rees, der Autor der Biografie ‘Robert Plant. A Life’ hat früher für das renommierte Musikmagazin Q geschrieben, später für Zeitungen wie Sunday Times und Daily Telegraph. Man merkt, dass der Mann sich mit Musikgeschichte auskennt und gut recherchiert hat. Das ist bei Rockbiografien nicht immer der Fall. Ich werde jetzt nicht reihenweise Anekdoten zitieren sondern nur diese: Als Plant als junger Mann aus der Schule rausgeschmissen wurde und der Schuldirektor ihn mit den Worten verabschiedete, dass aus ihm nie etwas werden würde, machte der Sänger sich ein paar Jahre später, 1971, den Spaß, in seinem Rolls Royce bei dem Schuldirektor vorbeizufahren und zu fragen, ob er sich an ihn erinnere? In den über vierzig Jahren seit dem Ende von Led Zeppelin hat Sänger & Liederschreiber Robert Plant, Jahrgang 1948, eine eindrucksvolle Solokarriere aufgebaut, mit mehr als einem Dutzend LPs und vielen Livekonzerten und Tourneen. Außerdem ein Grammy Award für sein Album ‘Raising Sand’ (2007) mit der Bluegrass-Country-Sängerin Alison Krauss. Es mag unhöflich klingen, aber ich war von Plants künstlerischem und kommerziellem Erfolg nach Led Zeppelin fast ein kleines bisschen überrascht, denn Solokarrieren von Mitgliedern berühmter Bands haben keineswegs Erfolgsgarantie. Ich kann mich beispielsweise nicht erinnern, dass Mick Jaggers vier Solo-LPs ein umwerfender Erfolg waren. Gleichfalls die zwei, drei Alben von Gitarrist Jimmy Page seit dem Ende von Led Zeppelin. OK, er hat sich mehr um Sachen wie das Remastering des Zeppelin-Katalogs gekümmert, aber ich muss gestehen, dass ich ein klitzekleines bisschen mehr von Page erwartet hatte. Zumal ich ihn eigentlich, etwas mehr als Plant, für den zentralen kreativen Kopf der Band gehalten hatte.
Die Plants waren ein wahres Musterbeispiel für eine aufstrebende mittelständische Familie im Großbritannien der 50er-Jahre. Als Facharbeiter konnte es sich Robert Plant senior bald leisten, mit seiner Frau und seinem Sohn in eines der ländlichen Randgebiete des Black Country zu ziehen. Sie entschieden sich für Hayley Green, einen wohlhabenden Vorort etwa 25 Kilometer von Birminghams Stadtzentrum entfernt. (Aus ‘Robert Plant. Ein Leben’ von Paul Rees. Auch auf Deutsch erhältlich)
Diesen Eindruck musste ich im Laufe der Jahre zunehmend revidieren. Obendrein waren Robert Plants Solo-LPs kein Abklatsch von Led Zeppelin. Man merkte, dass Plant sich weiterentwickelte: Kein Rockstar-Gehabe, kein schrilles, klischeehaftes Hard-Rock-Gekreische. Plant entpuppte sich als Suchender, als Pilger auf den Spuren von Weltmusik, Folk und Country. Sicherlich, diese Dinge waren auch ein Teil von Zeppelins Musik gewesen. Aber jetzt bekam man den Eindruck, dass es besonders Plant war, der der Band diese Nuancen verliehen hatte, die Zeppelin ein Stück über andere Hardrock-Bands herausragen ließ. Das NDR-Feature, sowohl als das Biografie-Hörbuch beginnen, quasi als Prolog, mit dem einmaligen Led-Zeppelin-Reunion-Konzert vor fünfzehn Jahren: ‘Als zum Gedenken des verstorbenen Atlantic-Plattenmoguls Ahmet Ertegun 2007 ein letztes Led-Zeppelin-Konzert in London angekündigt wurde, mit John Bonhams Sohn am Schlagzeug, da war die Show innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Es gab noch einige Tickets auf dem Schwarzmarkt für 8000 Pfund. 20 Millionen Menschen hatten sich weltweit darum bemüht, und 20.000 erlebten dieses einmalige Konzert. Alle wollten die alten Zeppelin-Songs – Aber es gibt tatsächlich ein Leben nach dem Ende einer Band.’ – In der Tat, ich wünsche gute Unterhaltung beim Feature und dem Hörbuch.
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NDR-Radiofeature über Robert Plant Die NDR-Sendung ’Heaven and Back – Robert Plant zum 75. Geburtstag’ (2023). Eine Sendung von Gitti Gülden. Produktion vom Norddeutschen Rundfunk. 57 min.
Eins meiner Lieblingslieder von Plant? Der Song ‘I Believe‘ für seinen Sohn Karac, der mit 5 Jahren starb
Biografie als englisches Hörbuch Die Lesung von Paul Rees’ Buch ‘Robert Plant. A Life’ (9 St. 27 min.)
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