An excellent way to remember Dietrich Fischer-Dieskau (1925- 2012). The set 'An die Musik' gives a good overview, including his work with pianist Gerald Moore, see photo above

Ich habe mich nach etwas umgesehen, das man zum kennenlernen oder zur Erinnerung an den Sänger Dietrich Fischer-Dieskau (1925-2012) empfehlen kann. Es gibt viele gute CDs von ihm zur Auswahl, aber ich wollte etwas, das einen Ûberblick gibt und den Mann, über seine legendären Lieder-Darbietungen hinaus, auch von einigen anderen Seiten zeigt. Der Set An die Musik (2005) mit zwei CDs und einer DVD, ist für diesen Zweck kaum zu überbieten. Ich habe viele schöne Stunden damit verbracht, zuhause und im Auto. Mit dabei, ein 50-seitiges Booklet mit Essays, Fotos und detaillierten Angaben zu den Musikstücken. Auf der DVD sind Fischer-Dieskau und der Pianist Swiatoslaw Richter im Jahr 1978 in Schloss Ismaning mit acht Schubert-Liedern zu hören und zu sehen, zum Beispiel mit der Schlegel-Vertonung Der Wanderer. Himmlisch. Auf den zwei CDs ist auch einige Musik die man vielleicht etwas weniger von Fischer-Dieskau kennt: Zum Beispiel ein Stück von Claude Debussy mit Text von Paul Verlaine, oder Josef von Eichendorfs Gedicht Nachruf mit Musik von Othmar Schoeck. Gut gefielen uns auch die vier Rückert-Lieder mit Musik von Gustav Mahler. Was Opern anbelangt, hört man Fischer-Dieskau u. a. als Wolfram in Tannhäuser, als Mandryka in Strauss’ Arabella, und in der Titelrolle von Mozarts Don Giovanni. Unter den 49 Stücken auf den CDs sind auch die drei Pianisten die in Fischer-Dieskaus Liedern die ausgeprägteste Rolle gespielt haben: Daniel Barenboim, hier mit Liszts Es muss ein Wunderbares sein, und Jörg Demus mit Brahms’ Feldeinsamkeit und Schumanns Dichterliebe. Die 20-jährige Zusammenarbeit von Fischer-Dieskau mit dem Pianisten Gerald Moore ist auf dem CD-Set mit 9 Schubert-Liedern repräsentiert, darunter die Goethe Vertonung Der Musensohn. Dem Engländer Gerald Moore (1899-1987) sind übrigens auch längere Passagen in dem Buch Zeit eines Lebens. Auf Fährtensuche (2000) gewidmet. Hier ein Zitat:

‘Seine Kunst erfreute durch einen Wesenszug, den kaum ein anderer so besaß: die Freude an der Musik zu erleichtern. An jenem Abschiedsabend war uns bewußt, unzählige Bewunderer unter den Zuschauern zu haben, berühmte und weniger berühmte Konzertpartner, deren dornigen Weg zum Podium Gerald mit stoischer Ruhe und hochintelligentem – um nicht zu sagen: britischen – Humor er geglättet hatte’. (Dietrich Fischer-Dieskau über Gerald Moore)

In diesem autobiografischen Buch kommt der Sänger als einfühlsamer, nachdenklicher und sehr gebilderter Mensch rüber, der neben Musik auch viel Interesse an Dichtung, Kunst und Literatur hatte. Das Buch besteht aus Erinnerungen aus seinem ereignisreichen Leben und enthält Anekdoten von vielen bedeutenden Musikern die Fischer-Dieskau in seiner langen Karriere kennenlernte. Ich schätze, das Buch und der CD + DVD Set sind eine schöne Geschenkidee für Klassik-Fans und Leute die es werden wollen.

 

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Radio-Dokumentation Eine BR-Sendung von 2012 zum Tod von Dietrich Fischer-Dieskau im Alter von 86 Jahren. Sendung mit Dorothea Hußlein. Sendereihe BR-Klassik. Bayerischer Rundfunk 6:59 Min.

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