It's the birthday of Johnny Cash (1932 - 2003). Walk the Line (2005) is a film we can watch over and over. Joaquin Phoenix as Johnny and Reese Witherspoon as June are amazing. The 2-Disc edition has comments by people like Kris Kristofferson, T-Bone Burnett , Willie Nelson, Merle Haggard and Kid Rock

Es ist der Geburtstag von Johnny Cash (1932 – 2003) und wir haben uns letzte Nacht Walk The Line (2005) angesehen. Joaquin Phoenix als Johnny und Reese Witherspoon als June sind umwerfend gut. Es ist insgesamt ein starker Film den man sich Jahr für Jahr ansehen kann. Wir empfehlen die 2-Disc-Edition mit über einer Stunde an aufschlussreichen Dokus über Cash, mit Kommentaren von Leuten wie Kris Kristofferson, T-Bone Burnett , Willie Nelson, Merle Haggard und Kid Rock. Auch Familienmitglieder wie Sohn John Carter Cash kommen zu Wort. Ebenso Patrick Carr, dem Co-Autor von Cash: Die Autobiografie von Johnny Cash (1997) die als Basis für den Film diente. Wir haben das Buch und es ist, typischerweise für Johnny Cash, sehr selbstkritisch und alles andere als Schönrederei. Dass Johnny Cash Konzerte in Gefängnissen spielte, lange bevor so etwas in Mode kam, entsprach seiner Einstellung dass ein Mensch der schwere Fehler gemacht hat, immer noch ein Mensch ist. Der Film Walk the Line nimmt seinen legendären 1968 Auftritt in Folsom Prison als Rahmen für seine Lebensgeschichte: Bevor Johnny Cash auf die Bühne kommt, steht er alleine in einem kahlen Raum und erinnert sich an seine Kindheit die von einfachen, ländlichen Verháltnissen und tragischen Ereignissen wie dem Tod seines Bruders geprägt waren. Es folgt seine Zeit bei der Armee in Deutschland, Landsberg wo er sich seine erste Gitarre kaufte und anfing Lieder zu schreiben. Es folgt seine erste, eher schwierige Ehe, und seine ersten Aufnahmen in Sam Phillips’ Sun Studio von Memphis. Dann Touren, zusammen mit Leuten wie Elvis Presley, Jerry Lee Lewis, Roy Orbison…und June Carter. Diese Sängerin wurde zum Mittelpunkt von Johnnys Leben. Der Mann war privat sehr schüchtern, nicht sehr selbstsicher, er litt – so scheint es uns – darunter dass sein Vater ihm permanent mit einer merkwürdigen Missgunst gegenüberstand, selbst als Johnny erfolgreich war. June war genau das Gegenteil, eine fröhliche, positiv denkende Person die an Johnnys Fähigkeiten glaubte, selbst zu Zeiten die von seinem selbstszerstörerischen Verhalten, z. B. in Bezug auf Drogen und Alkohol geprägt waren. Der Filmtitel und Johnny Cashs Liedertitel beruht, so weit wir sehen, auf einer Situation als Johnny und seine Bandkumpanen mal wieder bei einem Trinkgelage von June erwischt wurden. June wird sauer, wirft Flaschen auf die flüchtenden Musiker und ruft: You can’t walk no line! Sinngemäß in etwa: Ihr fallt beim Test durch, bekommt nichts auf die Reihe. Daraufhin schreibt Cash als Antwort das Lied I Walk the Line, was man mit ‘Ich reiß’ mich zusammen‘ übersetzen kann. Einer der schönsten musikalischen Momente des Films ist als Cash, der lange vergeblich versucht hatte June zu heiraten, ihr letztendlich einen Heiratsantrag auf der Bühne macht, mitten in einem Lied das sie zusammen singen. Als Johnnys Strophe in diesem Lied namens Jackson dran ist, in dem ein Mann seiner Frau sagt dass er genug hat und in die Stadt Jackson, Mississippi geht, weigert Cash sich vor Tausenden von Leuten davor, seinen Part zu singen – bis June einwilligt. Mit viel Beifall vom Publikum. Am schönsten an dieser Szene ist dass sie auch in Wirklichkeit passierte. Und die beiden waren, trotz aller Hürden und Probleme, bis zum Ende ihres Lebens ein glückliches Ehepaar.

 

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Info Ein deutscher Trailer für den Spielfilm Walk the Line (2005) von James Mangold, mit Joaquin Phoenix, Reese Witherspoon u. a. Johnny Cashs Autobiografie (mit Co-Autor Patrick Carr) ist auf Deutsch als Taschenbuch erhältlich. Musiktipp: Was Kompilationen betrifft, ist  Ring of Fire: The Legend of Johnny Cash gut weil neben alten Klassikern auch Lieder von seinem spektakulären künstlerischen Comeback ab Mitte der 90er Jahre enthalten sind. Hier ist ein weiterer Artikel von uns über Cash und die häufige Eisenbahn-Thematik in seinen Liedern. Unser Artikel Johnny Cash mit dem Zug durch Amerika stellt viele seiner Lieder vor.

Radiofeature Das DLF-Feature ‘Geburtsstunde des Man in Black Johnny Cash vor 50 Jahren live in Folsom Prison’ (2018) Knut Benzner. Eine Sendung aus der Reihe Tonart, von Deutschlandradio Kultur

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