
1998 BBC radio dramatisation online of Total Recall, i. e. Philip K. Dick's short story 'We Can Remember it for You Wholesale' (1966), basis for the sci-fi classic Total Recall (1990) that came out 30 years ago. I wish Arnie had kept away from comedies
Die Kurzgeschichte von P. K. Dick beginnt mit diesem Satz: ‘Er wachte auf – und wollte den Mars. Die Täler, dachte er. Wie wäre es wohl, darin herumzuwandern?’ Das BBC-Hörspiel basiert auf der Story ‘We Can Remember it for You Wholesale’ (1966). Link folgt am Ende des Posts. Apropos Erinnerungen: Es kommt mir vor wie gestern, aber ich habe die Verfilmung Total Recall (1990) vor 30 Jahren abends in einem schönen Freilichtkino mit Tischen und Drinks in Spanien gesehen. Story: Um seine Träume zu erfüllen, lässt ein Mann sich Erinnerungen von Erlebnissen einpflanzen die nie stattgefunden haben aber real wirken. Die Konzepte von P. K. Dick waren ihrer Zeit voraus. In diesem Fall ncht nur mit virtueller Realität, sondern auch mit der Frage: Was IST die Realität? Es stellt sich nämlich heraus dass sein ‘echtes Leben’ eine Fabrikation ist. Und dass die vermeintlich eingepflanzten Erinnerungen auf wahren Ereignissen beruhen. Die philosophische Ader war auch in seiner Romanvorlage für Blade Runner (1982) präsent – mit der Frage, was ist eigentlich der Unterschied zwischen Mensch und Maschine? Philip K. Dicks Geschichten und Romane haben viel Potential für Filme, ich muss sogar gestehen dass ich gelungene Verfilmungen wie Blade Runner, Total Recall und auch Minority Report (2002) fast besser finde als die Vorlagen. Aber das zeigt dass er nicht nur geniale Sci-Fi-Geschichten erfand sondern auch ein neues schriftstellerisches Konzept: Dass Ideen nicht Stein gemeißelt sind, sondern darauf warten, von anderen Menschen weiterentwickelt zu werden. Es würde mich nicht wundern wenn P. K. Dicks Konzepte den einen oder anderen Forscher auf Gebieten wie Künstliche Intelligenz und Transhumanismus inspiriert haben. Vielleicht wird auf diese Weise Fiktion eines Tages Realität. Was immer das sein mag.
Der Traum vom Mars wuchs, auch als er völlig zu sich kam. Er spürte beinahe, wie die andere Welt ihn umhüllte. Eine Welt die bisher nur Regierungsagenten und hohe Beamte gesehen hatten. Doch ein kleiner Angestellter wie er? Wohl kaum. ‘Stehst du jetzt auf oder nicht?’, fragte seine Frau Kirsten verschlafen, mit dem gewohnten Hauch herber Verdrossenheit. Ich flieg dahin, sagte er sich. Ehe ich sterbe, werde ich den Mars sehen. Das war selbstverständlich unmöglich, und das wusste er sogar beim Träumen. Alles verschwor sich, um ihn daran zu erinnern, was er war. Ein mieser kleiner Gehaltsempfänger. Kirsten erinnerte ihn mindestens einmal am Tag daran. Er blickte aus dem Küchenfenster auf die Luftkissenautos und die ganzen energischen kleinen Leute, die zur Arbeit hetzten. Gleich würde auch er mit dabei sein. Wie immer. (Gekürzte Passage, Total Recall, 1966)

His autobiography is a good source for background info. He does have a lot of of personal input in his movies. He took over, got Carolco & Verhoeven on board, when the Laurentis Total Recall project with Patrick Swayze & Richard Dreyfuss stalled
Wer Hintergrundinfos über Schwarzeneggers Filme sucht, ist mit seiner Autobiografie Total Recall (2012) ganz gut bedient. Im Foto, meine englische Ausgabe, aber das Buch ist auch auf Deutsch erhältlich. Schwarzenegger hat viel persönlichen Input bei seinen Filmen. Über die Entstehung des Sci-Fi-Films Total Recall (1990) schreibt er dass das Drehbuch damals lange Zeit erfolglos in Hollywood die Runden machte. Produzent Dino Laurentis besaß in den 80er Jahre die Rechte und versuchte den Film in Australien mit Patrick Swayze und Richard Dreyfuss zu drehen. Es existierten sogar schon Requisiten und Drehorte. Aber dann bekam Laurentis Geldprobleme und musste abrupt alles abblasen. Schwarzenegger, der den Film machen wollte aber von Laurentis übergangen wurde, überredete daraufhin die Produktionsfirma Carolco, die gerade viel Erfolg mit den Rambo-Filmen hatte, das Projekt zu übernehmen und suchte dann nach einem geeigneten Regisseur. Ein paar Monate später sah er zufällig Paul Verhoeven – dessen Film RoboCop (1987) ihn beeindruckt hatte – in einem Restaurant und die beiden kamen ins Gespräch. Verhoeven mochte das Drehbuch, fügte jedoch wichtige neue Aspekte hinzu. Zum Beispiel ein Interesse an den echten wissenschaftlichen Grundlagen für die Erschaffung einer lebenswichtigen Atmosphäre auf Planet Mars. Wie könnte man den Sauerstoff freisetzen der im Gestein von Mars gebunden ist, und ähnliche Fragen. Der Rest ist Kinogeschichte – der Film war ein enormer Erfolg.
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Philip K. Dick: ‘Total Recall’ als BBC-Hörspiel von 1998 online Das BBC-Hörspiel ’We Can Remember it for You Wholesale’. Mit Bradley Lavelle (als Douglas Quail, die Rolle die im Film von Arnold Schwarzenegger gespielt wurde), John Rowe (als McClane, Repräsentant der Firma Rekal), Carolyn Jones (als Shirley, seine Sekretärin), Gerard McDermott (Interplan-Agent), Iwan Thomas (Lowe). Musik: Paul Arnold. Bearbeitung: Graham White. Regie: Cathryn Horn. Hinweis: Hörspiel auf Youtube irrtümlicherweise ‘Audiobook’ genannt.
Radio-Dokumentation Die Deutschlandfunk-Sendung ‘Total Recall? – Das menschliche Gedächtnis technisch erweitern und manipulieren’ (2017). Mit Albrecht Schmidt, Teresa Sickert, Tim Wiese (14:08 Min.)
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