There's a 2014 BBC radio dramatisation of William Peter Blatty's classic horror novel The Exorcist (1971) online. Link below. As I tend to skip gory scenes in movies, I probably prefer the radio play. Also scary. Pic: 25th Anniversary DVD

Einer der berühmtesten Horrorromane und Verfilmungen. Link fùr das aufwendige BBC-Hörspiel ist am Ende des Blogposts. Für mich persönlich ist das Hörspiel besser als der Film, denn ich mag keine allzu harten Filmszenen. Ich habe das Buch und die 25. Anniversary DVD, siehe Foto. Das Cover beruht auf dem berühmten Kinoplakat. Interessanterweise wurde das Foto von Pater Merrin vor dem Haus vom Gemälde ‘Das Reich der Lichter’ des surrealistischen Malers René Magritte inspiriert. Pater Lankester Merrin, im Film gespielt von Max von Sydow, ist auch die Titelfigur, der Exorzist. Ob man an den Teufel glaubt oder ihn für eine Erfindung der Menschen hält, muss jeder für sich entscheiden. Aber man könnte argumentieren dass es egal ist, denn auch fiktive Figuren haben durch Mythen, Literatur und Popkultur eine gewisse Art von Existenz. Wer Interesse an Kultur hat, kommt kaum umhin sich damit auseinanderzusetzten. Goethe tat es. Roman und Film ‘Der Exorzist’ verdeutlichen dass das Horror-Genre oftmals eine archetypisch-konservative Weltsicht repräsentiert: ‘Die Welt geht den Bach runter….die Jugend von heute ist total verrückt’ etc. Das würde erklären, warum ein 12-jähriges Mädchen im Mittelpunkt steht. Der Subtext der Story wird manchmal dahingehend interpretiert, dass Regan MacNeil stellvertretend für die rebellische Jugend der 60er und 70er Jahre den Teufel ausgetrieben bekommt. Im Hörspiel klingt ihre Stimme clever und höhnisch, erinnert etwas an Counterculture-Queen Grace Slick.

Das Haus war gemietet. Düster. Beengt. Ein mit Efeu bewachsenes Gebäude aus der Kolonialzeit in Georgetown, Washington, D. C. Gegenüber lag der Campus der Georgetown University. Auf der Rückseite des Hauses befand sich eine steile Böschung, die sich bis zur M Street und weiter bis zum Potomac dahinzog. In der Nacht zum 1. April war es ruhig im Haus. Chris MacNeil saß im Bett und ging ihren Text für den morgigen Drehtag durch. Am anderen Ende des Flures schlief ihre Tochter Regan; im Erdgeschoss, in einem Zimmer hinter der Speisekammer, ruhten die Hausangestellten, das Ehepaar Willie und Karl. Gegen 0:25 Uhr schaute Chris verwirrt von ihrem Manuskript auf. Sie hörte ein Klopfen. Dumpf. Durchdringend. Rhythmisch. Ein fremdartiges Geräusch, wie Klopfzeichen aus dem Totenreich. Seltsam. (Romanpassage, ‘Der Exorzist’, 1971)

Hard to identify the face on the US cover (previous pic). There‘s a rumour that it‘s a (distorted) photo of the daughter of Shirley MacLaine, who was a friend of William Peter Blatty. I also got a 1974 Spanish edition, cover illustration by R. Muntañola

Während der Spielfilm mit der archäologischen Ausgrabung im Irak anfängt (hier ein Filmclip der keine Horrorszenen enthält), beginnt das Hörspiel mit den Ermittlungen von Detektiv William Kinderman zum Tod von Burke Dennings, der beim Babysitting im MacNeil-Haus die Treppe hinunterfiel und sich das Genick brach. Während im Film mitunter Musik von Mike Oldfields Tubular Bells vorkam, spielen im Hörspiel – außer gespenstischen Klangeffekten - im Hintergrund, und wenn man sehr genau hinhört, zwei Klassiker der 60er Jahre: Voodoo Chile und Spirit in the Sky. Noch ein paar Worte zum Buch-Design. Obige englische Ausgabe ist gut insofern, dass man nicht so genau erkennen kann, was es eigentlich ist. Ich finde, es sieht ein bisschen aus wie ein Typ mit einem Nylonstrumpf über dem Kopf. Jedenfalls nicht jemand dem man im Dunkeln begegnen will. Es gibt das Gerücht, dass auf dem Cover ein verfremdetes Foto von der Tochter der Schauspielerin Shirley MacLaine zu sehen ist. Die Schauspielerin war jedenfalls eine gute Bekannte des Autors William Peter Blatty, und seine ursprüngliche Wunschkandidatin für die Rolle der Mutterfigur Chris MacNeil im Film. Meine spanische gebundene Ausgabe aus den 70er Jahren, im zweiten Foto, hat mehr von einem künstlerischen Touch, illustriert von R. Muntañola, Verlag Plaza y Janés. Man sieht Regan und, auf den zweiten Blick, hinter ihr den Priester, umgeben von Flammen. Ich wünsche spannende Unterhaltung beim folgenden Hörspiel.

 

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William Peter Blatty: ‘Der Exorzist’ als BBC-Hörspiel von 2014 online Das BBC-Hörspiel The Exorcist. Mit Lydia Wilson (als das Mädchen Regan MacNeil), Teresa Gallagher (als ihre Mutter Chris MacNeil), Karl Johnson (Detektiv Lt. Kinderman), Robert Glenister (Psychologe und Jesuiten-Priester Damien Karras), Bryan Dick (Father Dyer, alter Freund von Karras), Christine Absalom (Willie Engstrom, Schweizer Hausangestellte von Chris), Gerard McDermott (als Hausangestellter, Ehemann von Willie), Ian McDiarmid (als Priester Lankester Merrin), Hannah Wood (Chris’ Sekretärin Sharon Spencer), Paul Stonehouse (Tom Bermingham), Alexandra Mathie (Dämon), Ben Onwukwe (Sprachforscher Frank Miranda). Hörspielbearbeitung: Robert Forrest. Regie & Produktion: Gaynor Macfarlane. 2014

Roman als englisches Hörbuch online Das Hörbuch von ‘The Exorcist’ gelesen von William Peter Blatty

Radio-Doku Das BR-Feature ‘Der Teufel hat viele Namen. Der Mythos vom Bösen’ (2011). Christiane Adam

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